Bei einer Gummierung, bspw. von Eugen Schiebold e.K. Inh. Alexander Rauscher, handelt es sich um eine dauerhafte Schicht, die auf den unterschiedlichsten Werkstücken aufgebracht wird. Die Oberflächenbehandlung erfüllt dabei verschiedene funktionelle Aufgaben. Hierzu gehören unter anderem sanitäre Aufgaben, um bessere Reinigungsmöglichkeiten zu schaffen und dadurch mehr Hygiene zu erzielen.

Des Weiteren soll die zusätzliche Schicht physikalische Effekte schaffen wie beispielsweise Leitfähigkeit oder Elektroisolation, Schalldämpfung oder Flammschutz, Reflektionen oder Reibungserhöhung/-minderung und Trennwirkung. Wichtige Bereiche sind der Korrosionsschutz und Schutz gegen biologische und/oder chemische Schäden. Gummierung dient zudem als Markierung, zum Signalisieren oder als Tarnung bestimmter Komponenten. Letztendlich dient das Verfahren auch dekorativen Zwecken.

Bei der Auswahl eines geeigneten Schichtsystems müssen zum Beispiel deren Anwendung, die Konstruktions-Merkmale des Werkstücks sowie die Eigenschaften der jeweiligen Schicht beachtet werden. Haupteinflussgrößen sind dabei das Material an sich, Vorbehandlungen der Oberflächen sowie deren aktueller Zustand und Geometrie der Werkstücke. Das Gummierungs-Verfahren ist ebenfalls zu berücksichtigen.

Die Verfahren können im Allgemeinen durch Tauchen der Werkstücke in einem Pulverlack-Fließbett oder mittels Sprühtechnik mit pulverförmigen Lackpartikeln oder Kautschuk erfolgen. Letztere Methode wird als Pulverlackierung bezeichnet. Sie wird am häufigsten angewendet. Die Tauch-Methode heißt Wirbel-Intern, ein weiteres Verfahren ist Flammspritzen.

Bei dem sogenannten elektrostatischen Kunststoff-Pulverspritzen (EPS-Methode) wird durch automatische Durchlaufspritz-Anlagen oder mit Spritzpistolen Kunststoffpulver elektrisch aufgeladen und anschließend auf geerdete Werkstücke aufgebracht. Die Partikel werden dabei von den Feldlinien zwischen Werkstück und Spritzdüse elektrostatisch angezogen. Abschließend werden die Komponenten in einem Ofen erhitzt.

Dort lösen die Pulverpartikel ihre Strukturen auf. Nach der Verschmelzung ergibt sich durch die Abkühlung eine durchgehend homogene Schicht. Die EPS-Methode wird überwiegend genutzt, um kratzfeste sowie stoß-/abriebfeste Schichten unter anderem bei Stahlkonstruktionen, Kühlschränken oder Möbeln zu erzeugen.

Im Rahmen einer Gummierung werden elastische Schichten zum Beispiel aus natürlichem oder synthetischem Kautschuk hergestellt. Diese werden auf dem jeweiligen Trägermaterial aufgetragen und mittels Schwefel-Zusatz vulkanisiert. Vorab erfolgt eine Grundierung der geeinigten und angerauten Oberfläche mit einem Bindemittel (beispielsweise durch Aufspritzen, Aufspachteln/Aufstreichen oder durch aufgelegte Gummiplatten). Ist die Gummischicht getrocknet, wird mit Sattdampf oder heißer Luft (etwa 130 Grad Celsius) vulkanisiert.

Je nach Schichtstärke und Mischung dauert die Vulkanisierung etwa 30 Minuten bis 24 Stunden. Eine Gummierung ist überall dort gefragt, wo Korrosionsschutz von Rohren und Apparaten sowie Behältern nötig ist. Weitere Einsatzbereiche sind unter anderem der Schutz vor Säuren und Ölen, Laugen und Fetten. Zudem kann die Schicht als elastische Rückfederung dienen und verleiht Oberflächen Dehnbarkeit und Abriebfestigkeit.

Beim Flammspritzen wird Kunststoff-Spritzgut durch eine Spritzpistole geführt. Die Pistolenflamme schmilzt die Partikel, zerstäubt das Material durch Druckluft und bringt es so auf die vorgewärmten, aufgerauten Werkstücke. Dieses Verfahren wird überwiegend zur säurefesten Auskleidung von Gehäusen und Wannen, Behältern und Ventilen oder Armaturen verwendet.

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